Haa­re ab

Als mir die Ärz­tin im Sep­tem­ber die Dia­gno­se mit­teil­te und sag­te, ich wür­de durch die Che­mo auch mei­ne Haa­re ver­lie­ren, muss­te ich zwar kurz schlu­cken, aber es war für mich ok, weil ich Zeit mei­nes Le­bens eh im­mer ziem­lich ge­nervt von mei­nen Haa­ren war. Ei­gent­lich hat­te ich vor, sie mir zu fär­ben (zum ers­ten Mal über­haupt) und sie dann Stück für Stück ab­schnei­den zu las­sen. Wenn man eh weiß, dass man eine Glat­ze be­kommt, ist es ja auch egal, ob man die Haa­re vor­her schä­digt oder sich zeit­wei­lig eine Fri­sur schnei­den lässt, die ei­nem nicht steht. Ir­gend­wie war ich dann aber doch zu un­mo­ti­viert und hab die Haa­re ein­fach so ge­las­sen. Dank Co­ro­na hat man ja eh kaum das Haus ver­las­sen und alle Fri­seu­re hatten/haben geschlossen.

Bes­ser spät als nie

Nach­dem ich end­lich ei­nen fes­ten Ter­min für mei­nen Ein­zug ins Kran­ken­haus hat­te, nahm ich die Fri­su­ren­an­ge­le­gen­heit dann aber doch noch schnell in An­griff, denn ich woll­te mir die­se (hof­fent­lich ein­ma­li­ge) Ge­le­gen­heit nicht ent­ge­hen las­sen und wis­sen, wie ich mit ei­ner Kurz­haar­fri­sur aus­se­he. Am Sonn­tag ließ ich mir des­halb nach dem Es­sen von mei­ner Schwie­ger­mut­ter die Haa­re um etwa 10cm kür­zen, so­dass sie mir bis kurz un­ters Kinn reich­ten. So kurz hat­te ich mei­ne Haa­re seit mei­nem drit­ten Le­bens­jahr nicht mehr getragen. 

Am Mon­tag kam dann eine Freun­din zu Be­such, die mir selbst­si­cher, skru­pel­los und sehr pro­fes­sio­nell die Haa­re ab­schnitt. Am Hin­ter­kopf sind sie jetzt nur noch we­ni­ge Zen­ti­me­ter lang. Von dem Er­geb­nis war ich po­si­tiv über­rascht, denn ich hat­te be­fürch­tet, dass mir kur­ze Haa­re über­haupt nicht ste­hen wür­den. Auch mei­ne El­tern, mei­ne Schwie­ger­el­tern und Jan wa­ren ganz be­geis­tert von der neu­en Fri­sur und frag­ten, wie­so ich das nicht schon frü­her ge­macht hät­te. Ich hät­te mich wahr­schein­lich nie­mals ge­traut, die Haa­re „ein­fach so“ ab­schnei­den zu las­sen und ich wer­de sie mir spä­ter be­stimmt auch wie­der län­ger wach­sen las­sen, aber es be­ru­higt mich, dass ich mich (und dass mein Um­feld mich) auch mit kur­zen Haa­ren lei­den mag. Mal se­hen wie es ganz ohne Haa­re wird! Be­stimmt kalt…

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Susanne Beinroth

    Lie­be Nele,
    es ist völ­lig egal ob dei­ne Haare
    lang, kurz, dick, dünn, hell, dun­kel oder so­gar rot, blau, grün oder al­les auf ein­mal sind.
    Dein „Um­feld” wird dich im­mer mö­gen weil du ein­fach lie­bens­wert bist.
    Dei­ne Schwiegermama

  2. Jan (Rotes Herz)

    Ich lie­be dich, für im­mer und noch viel länger.
    Egal mit wel­cher Frisur.

  3. Susanne Brüggemann

    Hal­lo mein Schatz,
    bei dei­nem 1. Ge­burts­tag hat­test du auch fast kei­ne Haa­re bzw. eine klei­ne Glat­ze. Wir ha­ben dich aber so­fort alle sehr lieb ge­habt. Soll­test du nun an deí­nem 2.Geburtstag im Fe­bru­ar wie­der so aus­se­hen, wird es uns nicht stö­ren und wir nur den ei­nen Wunsch ha­ben, dich wie­der in un­se­ren Ar­men zu hal­ten. Ge­gen die Käl­te hast du ja ge­nug Mützen!
    Dei­ne Mama

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