Als ich am 23. September meiner Ärztin ins Büro folgte, ahnte ich nicht, was sie mir kurze Zeit später sagen würde. Die Knochenmarkpunktion habe etwas ergeben. Ok, gut. Endlich eine Diagnose!
„Sie haben MDS, eine bösartige Blutkrankheit. Ihre Zellen zerstören sich selbst.“ Oh. Mist. Ich hätte dann doch gerne eine andere Diagnose, bitte!
„Es gibt nur eine einzige Therapie. Sie benötigen eine Knochenmarktransplantation inklusive einer Chemotherapie.“ Verdammte Scheiße. SO krank komme ich mir dann doch nicht vor.
Die Ärztin erklärte, dass bei mir alle drei Zellreihen betroffen seien, sodass mein Körper keine gesunden Zellen mehr produzieren könne. Als sie sagte, ich solle auch über das Einfrieren von Eizellen nachdenken, musste ich erstmal schlucken. Nach all den Jahren der Suche war ich zwar froh, endlich eine Diagnose zu erhalten, allerdings hätte ich so eine heftige Krankheit nicht erwartet.
Während des weiteren Gesprächs sagte die Ärztin sehr viel. Sie war dabei total einfühlsam und hatte sogar ein bisschen feuchte Augen. Ich selbst musste nicht weinen. Stattdessen versuchte ich ein paar witzige Kommentare. Irgendwie war die ganze Situation viel zu surreal, um mich emotional ergreifen zu können. Ich war auch fest davon überzeugt, am nächsten Tag zur Schule gehen zu können, um dort meine Angelegenheiten zu regeln. Die Ärztin sah mich ganz ruhig an: „Ich glaub, sie brauchen die nächsten Tage, um mit der Situation klarzukommen“. Damit hatte sie sowas von Recht! Zwei Tage später traf mich die Diagnose plötzlich wie ein Schlag ins Gesicht.