10.01.2021

10.01.2021

Heu­te ist schon der 10.1.2021. ei­gent­lich hät­te ich längst im UKE mit der Be­hand­lung an­fan­gen sol­len, aber der Ter­min für mei­ne Auf­nah­me wur­de nach hin­ten ver­scho­ben. Nach der KMP am 10.12. sag­te die Ärz­tin, wir wür­den gleich nach Sil­ves­ter star­ten. Ich sol­le mir dann auch von mei­nem Frau­en­arzt eine Sprit­ze mit ei­nem Im­plan­tat ge­ben las­sen, die da­für sorgt, dass mein Zy­klus aus­ge­setzt wird. Da­durch sol­len die Ei­er­stö­cke ge­schont wer­den. Sie mein­te, es wäre am bes­ten, die Sprit­ze zwi­schen Weih­nach­ten und Neu­jahr zu be­kom­men, es gin­ge aber auch schon vor Weih­nach­ten. Ich be­sorg­te mir also für 200€ die­se Sprit­ze und fuhr da­mit zum Arzt. Zum Glück er­klär­te mir mein Frau­en­arzt, dass man die­se Sprit­ze erst di­rekt vor der Be­hand­lung ge­ben soll­te und spritz­te sie mir da­her noch nicht am23.12. Das wäre nach jet­zi­gem Wis­sen viel zu früh gewesen. 

Mei­ne Ärz­tin sag­te mir am 10.12., dass sich die Trans­plan­ta­ti­ons­ko­or­di­na­to­rin zwi­schen den Fei­er­ta­gen bei mir mel­den wür­de, um mit mir das wei­te­re Vor­ge­hen zu be­spre­chen. Lei­der war­te­te ich ver­geb­lich auf ei­nen An­ruf. Als mei­ne Mut­ter am 30.12. schließ­lich in der KMT-Am­bu­lanz an­rief, um mit ih­rer ei­ge­nen Ja­nu­ar-Pla­nung wei­ter­zu­kom­men, sag­te man ihr, ich wür­de für den 5./6. Ja­nu­ar als Auf­nah­me­da­tum im Ka­len­der ste­hen. Die Trans­plan­ta­ti­on sei für den 14.1. vor­ge­merkt. Mir hat­te das nie­mand er­zählt, aber zu­min­dest wuss­te ich jetzt, dass es noch nicht gleich am 2.1. los­ge­hen wür­de. Mei­ne Mut­ter stell­te klar, dass das Ge­spräch mit ihr nicht das Te­le­fo­nat mit mir er­set­zen wür­de und ich wei­ter­hin auf ei­nen An­ruf war­te. Aber der An­ruf blieb aus. Da ich nicht am Fei­er­tag an­ru­fen woll­te, ver­such­te ich am 2.1. je­man­den zu er­rei­chen, aber nie­mand ging als Te­le­fon. Die KMT-Am­bu­lanz sei nur von Mon­tag bis Frei­tag zu er­rei­chen. Es war Sams­tag. Ei­nen Tag spä­ter rief ich schließ­lich di­rekt bei der Sta­ti­on an (in drin­gen­den Fäl­len, soll­te man sich dort mel­den). Eine net­te Schwes­ter sag­te mir, dass die Trans­plan­ta­ti­ons­ko­or­di­na­to­ren über die Fei­er­ta­ge frei ge­habt hät­ten und dass am Wo­chen­en­de nie­mand zu er­rei­chen sei. Als ich ihr mei­ne Si­tua­ti­on schil­der­te und sie dar­um bat, nach­zu­se­hen, ob ich in zwei/drei Ta­gen zur Auf­nah­me im Ka­len­der ste­hen wür­de, schau­te sie nach. Ich stand nicht im Ka­len­der. Ich sol­le doch mor­gen noch­mal in der KMT-Am­bu­lanz anrufen. 

Das tat ich dann auch. „Ja, sie ste­hen hier mit rot im Ka­len­der, aber wir war­ten noch auf eine ex­ter­ne Ter­min­be­stä­ti­gung“. Die Frau am Te­le­fon frag­te kurz bei ih­rer Kol­le­gin im Hin­ter­grund nach und sag­te dann: „Die­se Wo­che wird’s nichts mehr.“ Na toll. Es ist ja nicht so, dass man eh schon to­tal hib­be­lig und mit den Ner­ven am Ende ist, weil man weiß (bzw. weil man eben nicht wirk­lich weiß) was ei­nem be­vor­steht. Nach dem Te­le­fo­nat rief Jan erst­mal bei sei­ner Ar­beit an und nahm sich für den Rest der Wo­che Ur­laub. Wir wa­ren ja ei­gent­lich da­von aus­ge­gan­gen, dass ich di­rekt ins Kran­ken­haus kom­men wür­de. Zu den Er­geb­nis­sen der letz­ten Kno­chen­mark­punk­ti­on konn­te mir am Te­le­fon nie­mand et­was sa­gen. Hier­für soll­te ich noch­mal die Ärz­tin di­rekt anrufen. 

Als ich ei­nen Tag spä­ter die Num­mer der Ärz­tin wähl­te, sag­te man mir, dass sie der­zeit in ei­nem Ge­spräch sei, sie mich aber zu­rück­ru­fen wür­de. Die Stim­me am Te­le­fon no­tier­te mei­ne Anliegen.

  • Er­geb­nis­se der KMP
  • Sprit­ze vom Frauenarzt 
  • Zahn­schmer­zen (Ich lei­de seit Wo­chen an Zahn­schmer­zen, die wahr­schein­lich durch den er­höh­ten Kie­fer­druck ent­stan­den sind. Vor dem Che­mo­start muss ich noch ein­mal zu mei­ner Zahn­ärz­tin, um jeg­li­che Ent­zün­dung aus­zu­schlie­ßen. Au­ßer­dem muss mei­ne Kie­fer­schie­ne ab­ge­schlif­fen wer­den, da sie seit mei­ner letz­ten Fül­lung nicht mehr rich­tig passt. Als ich ei­nen Ter­min ver­ein­ba­ren woll­te, muss­te ich lei­der fest­stel­len, dass die Pra­xis bis zum 11.01. ge­schlos­sen ist.)

Die net­te Stim­me sag­te, die Ärz­tin wer­de mich zu­rück­ru­fen. Das tat sie aber lei­der nicht. Bis heu­te habe ich kei­nen An­ruf bekommen.

Ich wer­de also mor­gen erst­mal im UKE an­ru­fen, um zu fra­gen, ob es Neu­es zum an­ge­dach­ten Zeit­plan gibt. Da­nach wer­de ich mich um ei­nen Ter­min bei mei­ner Zahn­ärz­tin be­mü­hen (Die Pra­xis war bis jetzt ge­schlos­sen). Die Schmer­zen las­sen mich in­zwi­schen nicht mehr rich­tig schla­fen und zie­hen sich vom Kie­fer bis in den Na­cken und run­ter in den Rü­cken. Die­se An­span­nung ist ät­zend. Jan hat von dem Stress schon seit drei Wo­chen Sod­bren­nen. Das hat­te er vor­her noch nie. An­schlie­ßend wer­de ich wahr­schein­lich mei­nen Kof­fer pa­cken. Die Klei­dung fürs Kran­ken­haus ist frisch ge­wa­schen (bei 60°C) und al­les, was ich be­nö­ti­ge, steht bereit.

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