Die Sonne durchflutete mein Zimmer als ich mit irren Halsschmerzen aufwachte. Es war mir beinahe unmöglich, meinen Speichel hinunterzuschlucken, geschweige denn Essen oder Trinken zu mir zu nehmen. Zum Glück werde ich schon seit einigen Tagen zusätzlich über die Vene ernährt, da ich es eh nicht schaffen würde, auf oralem Wege so viele Kalorien zu mir zu nehmen wie mein Körper momentan benötigt. Trotz der Hals- und Schluckbeschwerden fühlte ich mich aber eigentlich recht fit. Ich ging duschen, zog mich um und bezog mein Bett. Danach wurde ich wieder an meine Leine angeschlossen. Innerhalb kürzester Zeit machten mich die Medikamente so müde, dass ich nur noch schlafen wollte. Besonders das Schmerzmedikament mit dem Morphium schlug mich richtig aus der Bahn. Als ich den Pfleger fragte, zählte er noch drei weitere schläfrig machende Medikamente (u.a. Vomex) auf, die ich bekomme. Ich überließ mich einfach dem Schlaf und wachte erst abends wieder auf. Klar, zwischendurch wurden immer mal wieder meine Werte kontrolliert, aber das war‘s dann auch. Obwohl ich meinem Körper die Ruhe gönnte, die er verlangte, war meine Erschöpfung abends noch genauso groß wie morgens. „Der Körper fühlt sich nach einer Stammzelltransplantation so an, als würde er durchgehend einen Marathon laufen.“ Ohja, diese Aussage kann ich voll unterschreiben, auch wenn ich noch nie so viel gelaufen bin.
Um 23.10Uhr kam dann plötzlich die Übelkeit hinzu und ich schaffte es gerade noch, mir einen Spuckbeutel zu greifen und auf den Schwestern-Knopf zu drücken.