Atmen üben
Die Tatsache, nicht richtig schlucken zu können nervt tierisch. Besonders ätzend ist es, wenn man sich dann auch noch an seiner eigenen Spucke verschluckt, einen schmerzhaften Hustenkrampf bekommt und anschließend das Gefühl hat, nicht mehr richtig atmen zu können. Von der Physiotherapeutin habe ich ein Gerät gekommen, das mir dabei helfen soll, keine Lungenentzündung zu bekommen. Wenn man ausatmet, gibt es einen vibrierenden Luftwiderstand, der sich auf die Lungenflügel überträgt (oder so). Das Teil benutze ich jetzt ab und zu. Außerdem mache ich regelmäßig Atemübungen. Abgesehen von den Atem-/Schluckbeschwerden begann der Tag richtig schön mit Sonnenschein und netten Pflegern.
Visite
Irgendwann kam die Visite mit Chefarzt, Oberärztin und Stationsärztin. Alle zeigten sich sehr optimistisch, was mich betrifft. Mein Hautausschlag ist fast verschwunden und ich habe kein Wasser in den Beinen. Allerdings sind meine Füße ein bisschen geschwollen und brennen immer mal wieder. Das sind aber Überbleibsel der Chemo, die irgendwann verschwinden werden. Die Entzündungswerte waren zuletzt auf über 100 angestiegen, lassen sich aber wohl auf die Schleimhautentzündung (Mukositis) zurückführen. Meine Leukozyten sind von unter 0,2 (nicht nachweisbar) auf 0,7 angestiegen. Das bedeutet, dass meine Mukositis in den nächsten Tagen abklingen sollte. Gleichzeitig muss ich jetzt auf meinen Körper achten, da mit den neuen Leukozyten auch die Spender-gegen-Empfänger-Reaktion anfangen kann.
„Sport“
Nach der Visite begab ich mich auf meinen Stepper und machte 2 Minuten Sport. Das war echt anstrengend! Daher legte ich mich erstmal ins Bett und schlief ein bisschen. Abends kam Schwester Laura zu mir zum Kniffeln. Anschließend guckte ich – mit einem Kühlkissen an den Füßen – noch ein paar Folgen The Mentalist und schlief dann (wieder ganz ohne Schlaftablette) ein.